Gefährderansprache in Ribnitz-Damgarten – Mitunter ist auch der Umgang mit dem Problem das Problem

Seit Tagen wird in der Öffentlichkeit problematisiert, dass eine Schülerin während des Unterrichts von Polizeibeamten eine sog. ,Gefährderansprache‘ erhalten habe. Der Schulleiter war nach einem anonymen Hinweis an die Polizei herangetreten. Hintergrund sei gewesen, dass die Schülerin Videos auf der Social-Media-Plattform TikTok gepostet haben soll, die allerdings einen harmlosen Kern gehabt haben sollen. Heute erklären Innen- und Bildungsministerium, dass die Videos bzw. Bilder bei weitem nicht so harmlos gewesen sein sollen, wie dies kolportiert worden sei. Hierzu erklärt der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU-Fraktion, Sebastian Ehlers:

„Ich erwarte, dass die Landesregierung die Sache zeitnah und vollständig aufklärt. Dazu hätte es übrigens zahlreiche Gelegenheiten gegeben. Vor Wochen war der Polizeieinsatz Thema im Bildungsausschuss, vergangene Woche war er Thema im Landtag, seit Tagen fragt sich die Öffentlichkeit, ob ein harmlos anmutendes Schlumpfvideo, auch wenn es politische Sympathie für den politischen Rand erkennen lässt, einen Polizeieinsatz in einer Schule rechtfertigt. Erst heute erfährt die interessierte Öffentlichkeit, dass der Anlass ein ganz anderer gewesen sein soll. Mir erschließt sich der Sinn hinter dieser Vorgehensweise nicht. Wenn es wirklich so gewesen sein soll, wie es von verantwortlicher Stelle jetzt heißt, wurde die Öffentlichkeit tagelang und völlig ohne Not mit einer Falschinformation allein gelassen. Mitunter ist auch der Umgang mit dem Problem das Problem.“