Entbürokratisierung und Digitalisierung müssen Hand in Hand gehen
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Nachdem sich in den letzten Tagen das Gerücht verdichtete, dass Rot-Rot die bisherige Form der Lehramtsausbildung zugunsten einer Einheitslehrkraft aufzugeben gedenkt, kritisierte die CDU-Fraktion gestern diese Pläne. SPD und DIE LINKE dementierten die Pläne der Landesregierung nicht, sondern übten an der CDU stattdessen Stilkritik. Wissenschaftsministerin Martin ließ eine Debatte über das Thema gestern im Wissenschaftsausschuss verhindern, sodass die Abgeordneten nicht über die neuesten Pläne von Rot-Rot informiert wurden. Gegenüber dpa bestätigte sie am frühen Abend aber, dass die Einheitslehrkraft eingeführt und im Zuge dessen z. B. das eigenständige Lehramt an Gymnasien abgeschafft werden soll. Der Vorsitzende der CDU Mecklenburg-Vorpommern Daniel Peters erklärt hierzu:
„Rot-Rot soll sich ehrlich machen. Es geht mitnichten darum, die Lehramtsausbildung zu ,modernisieren‘ oder gar attraktiver zu machen. Es geht um den ideologischen Kampf gegen das Gymnasium mit neuen Mitteln. Damit legt die Regierung die Axt an die erfolgreichste Schulform, ein weiteres Absinken des Niveaus wird die Folge sein mit unabsehbaren Folgen für den akademischen Nachwuchs, aber auch für viele kaufmännische Berufe und den Mittelstand. Am Ende der rot-roten Träume liegt die Einheitsschule für alle, an der eine Einheitslehrkraft unterrichtet. Dem wird die CDU nicht zustimmen. Wenn Rot-Rot problematisiert, dass zu wenige junge Menschen an Regionalschulen unterrichten wollen, dann mag das zutreffen. Das ist aber kein Argument dafür, das Lehramt an Gymnasien abzuschaffen. Vielmehr müssen die Arbeitsbedingungen an Regionalen Schulen so sein, dass angehende Lehrkräfte sich gern für genau diese Schulart entscheiden.
Die Behauptung von Frau Martin, dass man mit der Ausbildung zur Einheitslehrkraft auch in anderen Bundesländern etwas anfangen kann, halte ich für kühn. Bestenfalls werden die Einheitslehrer aus Mecklenburg-Vorpommern dann an Realschulen oder vergleichbaren Schulformen unterrichten können. Dass Schulen in anderen Bundesländern die Einheitslehrkraft aus Mecklenburg-Vorpommern als Gymnasiallehrkraft anerkennen, wird ein frommer Wunsch bleiben. Zudem: Wer insbesondere an Gymnasien unterrichten will, für den sinkt die Attraktivität des Studiums in MV erheblich. Rot-Rot sollte noch einmal in sich gehen und die gefährliche linke Agenda gegen die gesellschaftliche Mitte deutlich korrigieren. Rot-Rot in Schwerin und die Ampel in Berlin führen gerade einen erbitterten Kulturkampf, der zu einer tiefen Spaltung der Gesellschaft führt. Ich hoffe, dass sich die entsprechenden Parteien dessen bewusst sind.“