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Anlässlich seines heutigen Besuches im Sportgymnasium Neubrandenburg erklärt der Vorsitzende der CDU-Fraktion, Daniel Peters:
„Der Landtag Mecklenburg-Vorpommern hat sich vor über einem Jahr mit breiter Mehrheit zur Bedeutung des Sports bekannt und die Initiative des DOSB für eine deutsche Olympiabewerbung unterstützt. Insbesondere soll der Standort Rostock/Warnemünde als Austragungsort für die olympischen Segelwettbewerbe in den Fokus rücken, da dort mit dem Bundesstützpunkt Segeln, der neuen Sportschule und dem erstklassigen Revier optimale Bedingungen bestehen. Die Landesregierung wurde aufgefordert, sich im Sinne einer nachhaltigen Bewerbung aktiv in den Prozess einzubringen und die Gespräche mit allen relevanten Akteuren zu führen.
Es ist allerhöchste Zeit, den Beschluss des Landtages mit Leben zu füllen. Ein Land, das Olympische Spiele ausrichten will, muss auch bereit sein, den olympischen Gedanken im eigenen Sportwesen glaubhaft mit Leben zu füllen. Das Abschneiden Deutschlands bei den Olympischen Sommerspielen 2024 hat uns schmerzhaft vor Augen geführt: Es besteht erheblicher Reformbedarf in der deutschen Sportförderung. Vor allem in Mecklenburg-Vorpommern ist die Lage eindeutig.
Zwar gibt es mit Einrichtungen wie dem Sportgymnasium Neubrandenburg echte Leuchttürme. Ich habe mir heute selbst ein Bild davon machen können, was mit Engagement und Expertise möglich ist. Aber Leuchttürme dieser Art sind Ausnahmen in einem landesweit unterfinanzierten und strukturell schwachen System. Was fehlt, ist die breite, systematische Förderung vom Nachwuchs bis in die Spitze. Im Fußball hört man mitunter das Argument, dass Geld keine Tore schießt. Das stimmt wohl. Aber ohne Geld spielt man eben auch nur Kreisklasse.
Aus gutem Grund hat sich die CDU-Fraktion im Landtag mehrfach für Verbesserungen in der Sportförderung eingesetzt. Die Linkskoalition setzt beim Sport allerdings auf Kürzungen: Trotz steigender Kosten ist keine Erhöhung der institutionellen Sportförderung vorgesehen, die Dynamisierung der Personalkosten bleibt aus. Der Landeszuschuss für den Sportstättenbau wird drastisch von 1,313 Mio. EUR auf 720.000 EUR gekürzt – ein Minus von 593.000 EUR. Gleichzeitig werden Mittel aus dem Bürgerfonds und dem Ministeretat stark umgeschichtet. So drohen wichtige Strukturen und Angebote im organisierten Sport geschwächt zu werden.
Auch Nachbarbundesländer können beispielgebend sein. Das Land Brandenburg etwa fördert sportliche Talente mit einem dualen Konzept aus schulischer Bildung und leistungsorientiertem Training, um eine langfristige Entwicklung bis hin zum Spitzensport zu ermöglichen. Bereits in sportbetonten Grundschulen beginnt die gezielte Förderung, die sich in Spezialschulen und -klassen für Sport ab der Sekundarstufe I fortsetzt. Ziel ist es, jungen Athletinnen und Athleten sowohl sportliche Spitzenleistungen als auch einen passenden Schulabschluss zu ermöglichen.
Die Bestätigung für den Erhalt der Bundesstützpunkte bis zum Jahr 2028 war eine gute Nachricht. Die Bundesstützpunkte haben aber nur dann eine langfristige Perspektive, wenn auch ausreichend Nachwuchsleistungssportler im Land ausgebildet werden. Dazu bedarf es entsprechender Rahmenbedingungen und konkreter Maßnahmen. Die Kritik aus dem organisierten Sport, unter anderem vom Landessportbund, spricht eine klare Sprache: Es braucht endlich nachhaltige Investitionen, gezielte Förderung und eine Reform der bestehenden Strukturen. Ohne ein solches Umdenken bleibt der internationale Rückstand bestehen. Wer Medaillen will, muss Grundlagen schaffen. Wer Olympia will, braucht allerbeste Rahmenbedingungen für den Sport. Und zwar nicht nur im Stadion, sondern im gesamten System. Spitzensport blüht auf dem fruchtbaren Boden des Breitensports. So hat es in Deutschland Tradition. So soll es wieder sein.“