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14. November 2025Gewalt gegen Schiedsrichtern entschieden entgegentreten, Schutz, Respekt und klare Konsequenzen
Die CDU-Fraktion hat heute ihren Antrag „Gewalt im Sport entschieden entgegentreten – Angriffe auf Schiedsrichter hart bestrafen“ in den Landtag eingebracht. Hintergrund sind zahlreiche Vorfälle körperlicher Gewalt gegen Schiedsrichter im Amateurfußball, auch in Mecklenburg-Vorpommern. Die Koalition aus SPD und DIE LINKE lehnte den Antrag ab. Der Vorsitzende der CDU-Fraktion, Daniel Peters, erklärt:
„Im ganzen Land gibt es eine große Leidenschaft für den Fußball und viele Menschen engagieren sich ehrenamtlich, ob als Trainer, Betreuer oder Schiedsrichter. Doch trotz wachsender Mitgliederzahlen im Sport wirft die wachsende Gewalt gegen Unparteiische einen dunklen Schatten. Der brutale Übergriff auf einen 16-jährigen Schiedsrichter in Hessen ist nur ein besonders erschütterndes Beispiel für eine bundesweite Entwicklung. Ein junger Mensch wird gejagt, geschlagen, gedemütigt und trägt schwere psychische Folgen davon, während die Täter längst wieder spielen, als wäre nichts gewesen. Deutschlandweit wurden in der letzten Saison 1.133 Gewaltfälle gegen Schiedsrichter dokumentiert, alleine 17 davon in Mecklenburg-Vorpommern. Dabei reden wir nicht von verbalen Entgleisungen, sondern von handfesten Attacken, die Menschen verletzen und einschüchtern.
Diese Übergriffe treffen Ehrenamtliche, die am Wochenende Verantwortung übernehmen, Regeln durchsetzen und dafür sorgen, dass Spiele überhaupt stattfinden können. Weil der Fußball so viel Freude bereitet und so große gesellschaftliche Bedeutung hat, müssen wir diese Entwicklungen äußerst ernst nehmen. Unser Antrag setzt deshalb auf drei klare Maßnahmen: Erstens sollen Schiedsrichter im Strafgesetzbuch denselben besonderen Schutz erhalten wie Polizei- oder Rettungskräfte, denn auch sie stehen regelmäßig im Fokus aggressiver Übergriffe. Das ist keine bloße Symbolpolitik, sondern ein notwendiges Signal von Respekt, Schutz und auch Abschreckung. Zweitens wollen wir gemeinsam mit den Verbänden einen Landesaktionsplan gegen Gewalt im Sport auf den Weg bringen, mit Prävention, Schulung und Aufklärung. Vereine müssen wissen: Wer Gewalt duldet, verliert Glaubwürdigkeit. Und drittens wollen wir Modellprojekte zum Einsatz von Bodycams prüfen, wie sie in der Schweiz bereits erfolgreich getestet wurden.
Unternehmen bieten bereits Technik an, die Fehlverhalten sofort sichtbar macht, eine Maßnahme, die nach Einschätzung vieler Fachleute nachweisbar abschreckt. Die positive Resonanz aus dem Land, von Vereinen und aus dem Schiedsrichterausschuss zeigt, dass das Problem erkannt ist und Lösungen möglich sind. Natürlich kennen wir die Gegenargumente, doch wir halten dem klar entgegen: Abschreckung wirkt, und ein besonderer strafrechtlicher Schutz ist ein wichtiges Signal an die Ehrenamtlichen. Auch Datenschutz kann kein Totschlagargument sein, wenn es um die Frage geht, Menschen vor Gewalt zu schützen. Unser Antrag ist kein Selbstzweck, sondern ein Schutzversprechen für alle, die am Wochenende Fairness und Regeln auf den Fußballplatz tragen. Wir wollen eine sachliche Debatte und laden alle Fraktionen ein, dieses wichtige Thema ernsthaft zu begleiten.
Der Parlamentarische Geschäftsführer und Rechtspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Sebastian Ehlers, ergänzt:
„Die jüngsten Vorfälle, von Angriffen in NRW bis hin zum Spielabbruch in der Kreisoberliga in Vorpommern, zeigen deutlich, dass das Problem vielschichtig ist und nicht auf einfache Erklärungen reduziert werden kann. Gewalt trifft Schiedsrichter aus ganz unterschiedlichen Gründen und unabhängig von Herkunft oder Hintergrund der Beteiligten. Bisher werden tätliche Angriffe auf Schiedsrichter meist nur als einfache Körperverletzung oder Beleidigung geahndet. Das halten wir für unzureichend, denn anders als beim tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte gibt es hier keine Mindestfreiheitsstrafe. Genau deshalb wollen wir Schiedsrichter in den besonders geschützten Personenkreis aufnehmen und damit klare strafrechtliche Konsequenzen ermöglichen. Dieser Schutz soll ausdrücklich auch vor und nach dem Spiel gelten.
Dass wir überhaupt noch ausreichend Schiedsrichter finden, ist längst nicht mehr selbstverständlich. Einige Vereine mussten in der letzten Saison sogar Punktabzüge hinnehmen, weil sie keine Schiedsrichter mehr stellen konnten. Respektlosigkeit und wachsende Aggressivität sind ein wesentlicher Grund dafür, dass junge Menschen sich dieses Ehrenamt nicht mehr zutrauen. Viele Punkte der heutigen Debatte, auch aus Reihen der Koalition, zeigen, dass wir ein wachsendes Problembewusstsein haben. Und genau hier wollen wir ansetzen: nicht mit Alarmismus, aber mit klaren, wirksamen Maßnahmen.
Wir malen kein Bild von flächendeckendem Chaos auf unseren Fußballplätzen, aber wir wollen handeln, bevor aus Einzelfällen eine gefährliche Normalität wird. Wer angesichts der Zahlen anderer Bundesländer meint, man könne sich beruhigt zurücklehnen, verkennt die Verantwortung, die wir hier tragen. Unsere Vorschläge sind konkrete und pragmatische Bausteine, um Schiedsrichter besser zu schützen und ein kraftvolles politisches Signal zu senden. Auch Schiedsrichter selbst unterstützen ausdrücklich, dass das Thema offen angesprochen wird und politische Maßnahmen folgen sollen.“

