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1. Oktober 2024,Wendezeit, Wandel und Widrigkeiten‘ – Chance für eine Enquete-Kommission nutzen
Anlässlich der bevorstehenden Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit, die in diesem Jahr in Schwerin stattfinden, setzt sich der Vorsitzende der CDU-Fraktion Mecklenburg-Vorpommern, Daniel Peters, für die Einsetzung einer Enquete-Kommission ein. Unter dem Titel ,Wendezeit, Wandel und Widrigkeiten: Aufarbeitung der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklungen in Mecklenburg-Vorpommern nach 1990‘ soll diese Kommission die tiefgreifenden Erfahrungen und Herausforderungen der Ostdeutschen nach der Wiedervereinigung in den Fokus nehmen. Daniel Peters erklärt hierzu:
„Es ist mir ein persönliches Anliegen, die Geschichten und Lebenswege der Menschen, die in Mecklenburg-Vorpommern und in ganz Ostdeutschland nach der Wiedervereinigung mit tiefen Veränderungen konfrontiert wurden, sichtbar zu machen. Wir sprechen nicht nur über den großen gesamtdeutschen Erfolg der Wiedervereinigung, sondern über die individuellen Brüche und kollektiven Erfahrungen, die bis heute die Biografien vieler prägen.
Der Landtag von Mecklenburg-Vorpommern hatte bereits vor vielen Jahren eine Enquete-Kommission zum Leben in der DDR, zur friedlichen Revolution und zur unmittelbaren Wendezeit eingesetzt. Eine Enquete-Kommission, die den Transformationsprozess beleuchtet, ist die konsequente Fortsetzung der damaligen Arbeit.
Die Enquete-Kommission soll aufarbeiten, wie die Transformation nach 1990 das Leben der Menschen in Mecklenburg-Vorpommern verändert hat – in sozialer, wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht. In der Kommission sollen neben Fachleuten aus Politik und Wissenschaft auch Zeitzeugen, Unternehmer, Arbeitnehmer und Vertreter der Zivilgesellschaft gehört werden. Ziel ist es, ein tieferes Verständnis für die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen der sogenannten ,Wendezeit‘ zu entwickeln und gemeinsam Lehren für die Gestaltung künftiger gesellschaftlicher Veränderungen zu ziehen.
Die Enquete-Kommission soll vor allem zu einem vertieften Verständnis für eine ostdeutsche Perspektive am Beispiel des Nordostens der Republik sorgen. Allzu oft erleben nicht nur Ostdeutsche, sondern mittlerweile auch viele Westdeutsche, die nach 1990 nach Mecklenburg-Vorpommern gekommen sind, noch immer eine Geringschätzung aus den alten Bundesländern gegenüber Lebensbiografien- und einstellungen im Osten. Salopp formuliert hört man noch immer aus westdeutscher Richtung die Frage ‚warum ticken die im Osten so?‘. Es schwingt dabei immer auch eine gewisse Überheblichkeit gegenüber uns Ostdeutschen mit, vor allem ist es aber Unwissen.
Die Wiedervereinigung ist das größte Glück nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges für Ost und West, sei es in wirtschaftlicher, in sozialer oder gesellschaftlicher Hinsicht. Dabei gilt es jedoch nicht nur die SED-Diktatur weiterhin aufzuarbeiten, sondern auch die Zeit danach, die Wendezeit, die für alle in der ehemaligen DDR eine tiefgreifende Veränderung ihres Lebens bedeutete. Wer darüber einfach hinweggeht, kann auch nicht die besondere Sensibilität des Ostens gegenüber politischen Fehlentwicklungen verstehen. Ich stelle sogar die These auf, dass Ostdeutsche und auch nach 1990 Hinzugezogene mittlerweile dafür nicht nur die feineren Antennen haben, sondern politische und gesellschaftliche Fehlentwicklungen eher erkennen.
Ich werbe für eine breite gesamtgesellschaftliche Diskussion über ‚Wendezeit, Wandel und Widrigkeiten‘ und die Einsetzung einer entsprechenden Enquete-Kommission. Denn dieses Kapitel unserer Geschichte verdient es, genauer betrachtet und reflektiert zu werden, um Verständnis und Zusammenhalt zu stärken.“