Das Pommernarchiv gehört dauerhaft nach Greifswald – Landesregierung lässt Pläne für pommersches Landesarchiv fallen

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Das Pommernarchiv gehört dauerhaft nach Greifswald – Landesregierung lässt Pläne für pommersches Landesarchiv fallen

Im Nachgang eines Gespräches mit Historikern, Museologen, Vertretern des Pommerschen Landesarchivs und des Wissenschaftsministeriums im Pommerschen Landesmuseum in Greifswald, erklärt der Vorsitzende der CDU-Fraktion, Daniel Peters:

„Es ist nun offiziell, die bisherigen Pläne für ein modernes pommersches Landesarchiv in Greifswald werden fallen gelassen. Überlegungen für einen Anbau an das Stadtarchiv sowie Beschlüsse, auch zum Thema Finanzierung, gelten anscheinend nicht mehr. Man wolle nun in „Gespräche“ mit der Universität Greifswald gehen- konkreter wurde es heute nicht.

Allem Anschein nach fällt das bereits 2018 von Herrn Dahlemann versprochene Vorhaben den Finanzierungszwängen zum Opfer.

Das Ministerium seinerseits versucht zu beschwichtigen und erklärt, die Archivmaterialen würden nur vorübergehend nach Schwerin gebracht – zu Restaurierung und aus konservatorischen Gründen. Danach kämen sie zurück. Ich frage: Wohin genau? In Greifswald gibt es weder ein Standortkonzept noch gesicherte Räume oder eine Investitionszusage. Damit fehlt jede Garantie für die antiquarisch sichere Rückkehr. Genau das ist der Kern des Problems. Und womöglich ist es der politische Plan der Ministerin: Durch Unterlassen und durch Desinteresse werden Fakten geschaffen. Die Unterlagen landen an einem provisorischen Standort in Schwerin. Und dort bleiben sie dann dauerhaft. Einen sachgerechten, würdigen Umgang mit unserem kulturellen Erbe stelle ich mir anders vor.

In Schwerin gibt es weder eine Universität noch eine pommersche Forschungstradition oder gar eine landsmannschaftliche Verankerung. In Greifswald hingegen sind alle Voraussetzungen vorhanden: Museum, Universität, Forschung und historisches Selbstverständnis.

Dabei ist die Position der Region klar: Der Kreistag hat den dauerhaften Verbleib in Vorpommern längst beschlossen. Und bereits 2018 wurde unter der damaligen CDU-SPD-Koalition der Ausbau des Stadtarchivs zugesichert, öffentlich bekräftigt durch den zuständigen Staatssekretär für Vorpommern. Heute erinnert sich in der SPD anscheinend niemand mehr an den Beschluss, ebenso wenig wie an gemachte Zusicherungen.

Der Rechnungshof hat kürzlich herausgearbeitet, dass die Staatskanzlei sich Jahr für Jahr über einen Personalaufwuchs freuen darf. Zum Ausgleich fallen Stellen beim Pommernarchiv weg. Personalpolitik ist Ausdruck politischer Priorität. Priorität hat die politische Kommunikation der Staatskanzlei. Nachrangig ist die Bewahrung des kulturellen Erbes.

Dass heute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stadtarchivs auf Weisung des Oberbürgermeisters nicht am Fachgespräch teilnehmen durften, ist bezeichnend. Offenbar fehlt nicht nur ein Konzept, sondern auch die Bereitschaft am offenen Diskurs. Transparenz oder gar Kommunikation auf Augenhöhe stellt man sich anders vor. Ich erwarte von der Landesregierung schnellstens ein klares Bekenntnis zum Standort Vorpommern, verbunden mit klaren Zuständigkeiten sowie mit einem Haushaltsplan, der mit entsprechenden Mitteln untersetzt ist.“